Kennen Sie den Begriff Selfness?

Beatrix Lang

7. Januar 2020

Selfness bedeutet: kraftvolle, konfrontative und konzentrierte »Arbeit am Selbst« zur Steigerung von beruflichem und privatem Erfolg.

„Selfness“, die Kunst sich selbst zu führen und eine wirksame Life-Balance gelten als neues Schlüsselverhalten für einen gelungenen Lebens- und Berufsentwurf in der New Work Welt und Arbeit 4.0.

Auf eine einfache Formel gebracht bedeutet Selfness, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, Selbstverantwortung zu übernehmen und in diesem inneren Frieden es auch an seine Mitmenschen weiter zu geben.

  • Selfness ermächtigt Sie zu mehr Selbstkompetenz, stärkt den Selbstwert sowie Ihre Ressourcen.
  • Selfness zeigt Ihnen Wege zur Steigerung Ihrer Lebensqualität und Lebensfreude.
  • Selfness öffnet Ihnen neue Sichtweisen. Grenzen, die Sie sich selbst gesetzt haben, werden erweitert, und Ihnen wird wieder mehr Raum gegeben.
  • Selfness bringt innere Zufriedenheit und Ausgeglichenheit.
  • Selfness führt zu mehr Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung.
  • Selfness beugt Krankheiten vor (z.B. Burnout, Boreout).

Der Selfness-Trend

Matthias Horx, renommierter Trend- und Zukunftsforscher, dokumentiert und beschreibt den Selfness-Trend und erklärt, warum die dauerhafte Selbstveränderung für uns alle so wichtig ist. „Im gesellschaftlichen Krisengefühl unserer Tage geht es längst nicht mehr nur um Wohlfühlen. Es geht darum, angesichts einer unruhigen Umwelt mehr Eigenkompetenz und dauerhaftes Selbst-Wissen zu erlangen“, so der Zukunftsforscher.

Es reicht nicht mehr aus, sich zurückzulehnen und sich »bewellnessen« zu lassen. Heute entwickelt sich im europäischen Raum mehr und mehr das Bedürfnis, sich selbst zu verändern. Matthias Horx prägte für diesen kollektiven Wunsch den Begriff Selfness. Mittlerweile findet Google den Begriff Selfness im weltweiten Netz über 400.000 mal. Ein deutlicher Beleg dafür, dass dieser Begriff sich durchgesetzt hat.

Matthias Horx analysiert unter anderem folgende Fragestellungen:

  • Warum das Erziehungsideal Individualität an seine Grenzen stößt
  • Wieso die Eigenschaften des »Industrial Man« des 20. Jahrhunderts in der Wissensgesellschaft nicht mehr funktionieren
  • Welche soziokulturellen Fähigkeiten und Talente für unser Überleben wichtig werden
  • Welchen Einfluss Selfness auf die Märkte und Konsumenten haben wird

Der Forscher identifiziert die zentralen Einflusstrends für »Selfness«:

  • den Megatrend Frauen und warum es in einer völlig neuen Partnerschaftskultur um die Moderation von Autonomien geht,
  • Downaging und wie die zweite Lebenshälfte zum »Selfness Age« wird,
  • eine grundlegende Veränderung unserer Erlebniskultur: vom »Thrill« zur Transformation und
  • wie der Wertewandel an sich zum Steuerungsinstrument für das »flexible Ich« wird.

„In der weiteren Folge kommt es keineswegs zu einem »Comeback alter Werte«, wie es unentwegt beschworen wird, sondern zu neuen Werte-Synthesen.“

Matthias Horx

Welche Ziele und Wünsche habe ich? 

Wie kann Selfness gelingen?

Sinnvolles Selbstmanagement für ein Leben in Balance verlangt, dass Erwerbstätige nicht nur ein gefülltes, sondern ein erfülltes Leben haben sollten, um nicht auszubrennen. Wer arbeitet, muss auch glücklich und zufrieden sein. Das klingt einfach, ist es aber nicht! Denn auf Dauer können wir nur ein glückliches und erfülltes Leben führen, wenn unsere vier Lebensbereiche, die Säulen unserer Identität

  • Arbeit und Leistung
  • Körper und Gesundheit
  • Sinn und Kultur
  • Familie und Soziales

in der passenden Balance zueinander stehen. Sobald wir einen Bereich über längere Zeit vernachlässigen, gerät unser Leben aus dem Gleichgewicht. Life-Balance ist eine intelligente Verzahnung von Arbeits- und Privatleben vor dem Hintergrund einer sich dynamisch verändernden Arbeits- und Lebenswelt. Zeitmanagement allein genügt nicht mehr. Was erreicht werden muss, um nicht aus dem Tritt zu geraten, ist „Lebensbalance“. Es genügt nicht zu rasen, man muss auch wissen, wohin man läuft.

Zur Erhöhung der Selbstkompetenz ist es wichtig sich sowohl mit den eigenen Zielen, Wünschen, Grundüberzeugungen und Verhaltensstrukturen als auch den inneren und äußeren Entwicklungsblockaden auseinander zu setzen. Das Ziel von Life-Balance ist, erfolgreiche Berufsbiographien unter Rücksichtnahme auf private, soziale, kulturelle und gesundheitliche Erfordernisse zu gestalten.

Praxisbeispiel aus einem Coaching:
Führungskraft Herr Müller ist termingejagt, High-Speed-Tempo ist für den Manager Alltag und er hat Freude am Arbeiten und am Erfolg. Nur manchmal, an einem Sonntagnachmittag bei der Gartenarbeit, wenn mal zwei Stunden das Handy nicht klingelt, stellt sich eine resignative Erkenntnis ein: Wofür mache ich das eigentlich alles? Dann schaut Peter Müller seine Lebensgefährtin an, die ihm monoton rät, doch mal etwas kürzer zu treten, streicht den beiden Kindern über die Köpfe und weiß auf einmal mit glasklarer Sicherheit, dass er, trotz seiner Erfolge im Beruf, irgendetwas falsch macht.

Doch am Montagmorgen im Büro oder Flugzeug bleibt keine Zeit, dem nachzuhängen. Der Job frisst den Aktivisten auf, sein Zeitplan gibt ihm keinen Raum zum gedanklichen Ausfallschritt. Peter Müller steckt fest im Hamsterrad wie das Tierchen seiner Kinder. Im Coaching werden die Lebenssäulen von Herrn Müller, auch Säulen der Identität genannt unter die Lupe genommen und im Anschluss an die Analyse und Zielsetzung konkrete Handlungsschritte erarbeitet:

  • Arbeit und Leistung
  • Körper und Gesundheit
  • Sinn und Kultur
  • Familie und Soziales

Folgende Fragestellungen werden unter anderem erörtert:

  • Welche Lebensträume hat Herr Müller?
  • Was möchte er im Leben erreichen?
  • Auf was möchte er am Ende seines Lebens zurückblicken?
  • Welche Werte und Normen möchte er leben?
  • Welche Ziele haben Priorität?
  • Auf was möchte er am Ende seines Lebens zurückblicken?
  • Welches sind seine inneren Antreiber?
  • Welche konkreten Aktionen können festgelegt werden?
  • Welche Menschen und Organisationen könnten Herrn Müller unterstützen?
  • Wie kann das neue Verhalten verankert und stabilisiert werden?
  • Welche Vor- und Nachteile bringt welches neue Verhalten?
  • Welchen Preis ist Herr Müller für eine veränderte Life-Balance bereit zu bezahlen?

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